18-Jährige will in den Rat
Garonne van der Made kandidiert für Stadt- und Ortsrat – Auch Gisela Wicke nominiert
Gehrden. Frauen sind in der Kommunalpolitik immer noch unterrepräsentiert. Gisela Wicke und die 18-jährige Garonne van der Made wollen das ändern: Sie bewerben sich für einen Sitz im Rat der Stadt Gehrden.
Eines haben Garonne van der Made und Gisela Wicke gemein: Sie möchten bei politischen Entscheidungen mitwirken und den Frauenanteil von derzeit rund 30 Prozent erhöhen.
Dass sich die erst 18-jährige van der Made politisch engagiert, überrascht eigentlich nicht. Ihre Mutter Nicole van der Made sitzt für die Grünen im Rat der Stadt. „Politische Diskussionen gehören bei uns zum Alltag“, verriet die Ditterkerin. Das habe sie auch motiviert, an dem Programm „Politik braucht Frauen“ teilzunehmen. Dabei konnte sie sich mit kommunalpolitischen Themen auseinandersetzen. Als Mentor stand ihr der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Heinz Strassmann, zur Seite. Doch nicht nur von ihm, sondern auch von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Gehrden, Christiane Olbrich, wurde die 18-Jährige unterstützt.
Nun steht Garonne van der Made auf der Liste der Grünen für den Stadtrat und den Ortsrat in Ditterke. „Ich will auch ganz konkret was für das Dorf tun“, sagt sie. Die Nachwuchspolitikerin macht gerade ihre Fachhochschulreife im Bereich Gestaltung, spielt Theater in einem Ballhof-Jugendclub und setzt sich dort in ihren Stücken intensiv mit Frauenpolitik auseinander. Und sie möchte junge Leute für Politik begeistern, damit es in Gehrden wieder ein Jugendparlament gibt. „Alle Parlamente von der Kommune bis zum Bund brauchen Nachwuchs, damit auch für die nächste, die junge Generation Politik gemacht wird“, betonte sie. Nicht zuletzt deshalb setzt sie mit ihrer Kandidatur ein Beispiel. Ferner will sie sich besonders für die Interessen von Frauen, Kindern, Jugendlichen und Migranten einsetzen. „Ein tolles Projekt wäre außerdem ein Waldkindergarten auf dem Gehrdener Berg“, schwärmte sie.
Gisela Wicke ist in Gehrden keine Unbekannte. 2014 bewarb sie sich als Parteilose für das Bürgermeisteramt. Sie scheiterte zwar, holte aber auf Anhieb 20 Prozent der Stimmen. Nun will sie in den Rat – für die Grünen. „Ich war bisher in diversen Bereichen in Gehrden aktiv und möchte dieses Engagement jetzt auch in die politischen Gremien tragen“, sagte die 63-Jährige. Ihre Themenschwerpunkte hätten sich seit 2014 nicht verändert. Die Innenstadt müsse attraktiver werden. Da habe sich seit ihrer Kandidatur nur wenig getan. Auch die Themen Wirtschaftsförderung, Natur- und Umweltschutz, Bildung, Finanzen und Naherholung spielen eine große Rolle, um Gehrden lebenswerter und attraktiver zu machen.
Für beide Frauen ist eine Vernetzung mit Politikerinnen der anderen Parteien wichtig. „Dabei wäre ein Coaching oder Mentoring auch sehr hilfreich“, sagten sie.
Der Beitrag Mehr Frauen in die Politik erschien zuerst auf Wochenblätter.